Siedlungsbefunde der römischen Kaiserzeit aus Flavia Solva (Insula XXXIV)
Erstellt von Armin Maier am 29. May. 2021
Beschreibung
Aufgrund eines Bauvorhabens wurde am Südwestrand der römischen Stadt „Flavia Solva“ eine archäologische Untersuchung durchgeführt. Die Fläche befindet sich in der Nähe des Amphitheaters, an der antiken Straße, die zu den Steinbrüchen von Aflenz führt. Die untersuchte Fläche umfasste 917m².
Insgesamt konnten 22 Befundobjekte aus der Römerzeit erfasst werden, die hauptsächlich ins 2. und 3. Jh. n.Chr. datierten. Darunter befanden sich Pfostengruben, die sich keinem eindeutigen Hausgrundriss zuordnen ließen, ein Brunnen mit Schacht, in dessen Verfüllungen sich Keramik, etwas Glas und einige Eisenfragmente fanden. Man entdeckte auch Punktfundamente für Holzbauten, eine verziegelte Lehmschicht weist auf eine Herdstelle hin, die sich im inneren eines Gebäudes befand. Darunter befanden sich die Reste eines Brandgrabes, aus dem allerdings nur noch ca. 1 g menschliche Knochenreste geborgen werden konnten, eine genauere Alters- und Geschlechtsbestimmung war daher nicht mehr möglich.
Ein wenigstens einmal umgebautes Gebäude mit Schlauchheizung, dessen Fundament noch bis zur dritten Steinlage erhalten ist, konnte ebenfalls freigelegt werden. Der Heizkanal bestand aus wiederverwendeten Plattenziegeln und Mörtel.
Die Funktion eines künstlichen Grabens mit 2m Tiefe und Verfüllungen ist zur Zeit noch unbekannt.
Eine Münze, die in der Verfüllung einer viereckigen oder ovalen Steinsetzung gefunden wurde, konnte auf das 3. Jahrhundert n. Chr. datiert werden.
Quellen
Fuchs, G. 2015. KG Wagna, OG MG Wagna. Fundberichte aus Österreich 54, 378-9.
Karte
Weitere Berichte aus Wagna
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Römische Gräber in der Marburger Straße westlich von Flavia Solva
Wagna, Steiermark
Gräberfeld, Grabung
Römische Kaiserzeit
Bericht
- Jahr 2015
- Maßnahme-Nr. 66188.15.04
Lage
- KG Wagna
- OG/MG/SG Wagna
- VB Leibnitz
- BL Steiermark