1. Home
  2. Berichte
  3. Römische Gräber in der Marburger Straße westlich von Flavia Solva

Römische Gräber in der Marburger Straße westlich von Flavia Solva

Erstellt von Armin Maier am 29. May. 2021

Beschreibung

Auf einer durch landwirtschaftliche Nutzung, ein ehemaliges Flüchtlingslager, eine Tankstelle samt Nebengebäude und die Nutzung als Deponie stark vorbelasteten Fläche westlich von Flavia Solva, im Randbereich des Gräberfeldes Marburgerstraße, stellten sich die Archäologen im Mai 2015 der Aufgabe, verwertbare römische Funde und Befunde freizulegen. Nach Abtragung der Deckschicht konnten auf 873 m² in sieben Schnitten sechs Objekte dokumentiert werden.

Eine zerstörte Grube, bei der es sich um ein Grab handeln könnte, enthielt wenige kleine Keramikfragmente. Bei einer Grube mit kreisförmiger Steinsetzung, und einer eingangsartigen Öffnung, fanden sich mindestens sieben Glasgefäße, zwei Töpfchen, Schalenfragmente, drei Bronzemünzen, kleine Eisenobjekte, sowie Keramikbruchstücke. Es wurde nur wenig Leichenbrand gefunden.

Ein weiteres Grab lag nur wenige Meter nördlich. Dessen seitliche Begrenzungen und der Boden der Grube waren durch Brandeinwirkung verziegelt. Es handelt sich hier um ein Bustumgrab, bei dem der Scheiterhaufen über der Grube errichtet wurde und die Überreste anschließend in die Grube fielen. In der Grube wurden Keramikscherben, eine Eisenfibel und eine Bronzemünze gefunden.

Ein Brandschüttungsgrab mit mehreren Bestattungen enthielt den unteren Teil einer Urne, sowie zahlreiche Keramikfragmente, Eisenobjekte und ein Bronzeobjekt, sowie viel Leichenbrand. Weiters befand sich in einer ovalen Grube eine Urne, ein vollständig erhaltener Topf, Eisenobjekte und einiges an Leichenbrand.

Schließlich wurde ein Dromosgrab entdeckt, welches allerdings massiv durch mehrere Bodeneingriffe gestört war. In der Verfüllung waren nur einige kleine Keramik und Glasfragmente, sowie wenige Knochen zu finden.

Somit konnten bei diesen archäologischen Untersuchungen, trotz der hohen Vorbelastung des Grundstücks, vier Brandgräber und ein gemauertes Grabbaufundament dokumentiert werden.

Quellen

Fuchs, G. und Grzywacz, L. 2015. KG Wagna, OG MG Wagna. Fundberichte aus Österreich 54, 377-8.

Karte

Koordinaten: 46.771081° 15.562018°
Koordinatensystem WGS84 / EPSG:4326

Weitere Berichte aus Wagna

Bericht
  • Jahr 2015
  • Maßnahme-Nr. 66188.15.03
Lage
Institution
Art der Maßnahme
Zeitstellung
Interpretation