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Spätmittelalterliche Umbauten in der Burg Schlaining

Erstellt von Tanja Trausmuth am 04. Feb. 2021

Beschreibung

Die Burg Schlaining, am Stadtrand von Stadtschlaining gelegen, weist bereits eine lange Geschichte auf - historisch bereits im 13. Jahrhundert im Zuge der Güssinger Fehde genannt, dürfte auch ihre Baugeschichte zumindest damals begonnen haben. Seit der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts ist sie im Besitz des Landes Burgenland, steht unter Denkmalschutz und hat im ältesten Teil der Anlage ein Museum eingerichtet.

Aufgrund geplanter baulicher Maßnahmen im östlichen Außenbereich des sich westlich befindenden Burgrestaurants fand im Jahr 2015 eine Sondierungsgrabung im 280m2 großen Hof durch den Verein PannArch statt.

Dabei wurde ein Suchschnitt mit einer Breite von ca. 6 Metern ausgehend von der östlich den Hof begrenzenden Mauer des „Schwarzen Hofes“ auf die gesamte Nord-Süd-Ausdehnung des Hofes angelegt und in der Folge stratigraphisch, d.h. Schicht für Schicht in umgekehrter Folge der einstigen Ablagerungen, ergraben.

In der südlichen Hälfte des Suchschnittes konnten von den Archäologen nur moderne Einbauten, darunter 2 Senkgruben, ein Kanalschacht und eine elektrische Leitung, sowie eine über 1 Meter starke Bauschuttschicht des 20. Jahrhunderts entdeckt werden.

Beim Abgraben der Schichten unterhalb des Bauschutts konnte in der nördlichen Ringmauer eine komplexe Bauabfolge festgestellt werden.

So stellten die Archäologen fest, dass ein Durchgang in einer heute nicht mehr erkennbaren Mauer einst nach außen in den heutigen Burggraben führte und anschließend außen durch die nördliche, heutige Ringmauer sowie innerhalb durch zwei weitere Mauern verschlossen wurde. Der Durchgang wurde aus einem leicht trichterförmigen Rundbogen-Gewölbe mit einem anschließenden rechteckigen, nach innen aufgehenden und mit einem Schließbalken verschließbaren Tor gebildet.

Als datierendes Fundmaterial dieser Grabungskampagne konnte ein spätmittelalterliches (ca. 1250 bis 1500 n. Chr.), handgefertigtes Keramikfragment des 13. Jahrhunderts geborgen werden.

Quellen

Fiebig, K., 2015. KG Stadtschlaining, OG Stadtschlaining. Fundberichte aus Österreich 54, D639-D667.

Karte

Koordinaten: 47.32249144488089° 16.280413667207547°
Koordinatensystem WGS84 / EPSG:4326

Bericht
  • Jahr 2015
  • Maßnahme-Nr. 34078.15.01
Institution
Art der Maßnahme
Interpretation