Gotische und barockzeitliche Baureste in der Peterskirche bei St. Lambrecht
Erstellt von Fabian Benedict am 02. Jul. 2021
Beschreibung
Die Peterskirche liegt unmittelbar westlich des Konvents von St. Lambrecht und wurde in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtet. Bei grundlegenden Renovierungsarbeiten im Inneren der Kirche wurde der Fußboden entfernt und das Bodenniveau um 50 cm abgetieft. Schon zuvor war bekannt, dass sich auf einer Tiefe von 40 cm ein Kalkestrichboden von der Errichtung oder einer späteren Umbauphase nach einem Brand in der 2. Hälfte des 15 Jahrhunderts befinden dürfte. Aufgrund dessen wurden Mitte Mai gezielt Sondagen über das gesamte Langhaus hinweg angelegt, die vom Verein FIALE untersucht wurden. Anfang August und September wurde die flächigen Bodenabtragungen archäologisch begleitet. Dabei wurden barockzeitliche bis neuzeitliche Planierungen und Bauhorizonte entdeckt, sowie der vermutete gotische Kalkestrichboden. Durch barockzeitliche Umbauten in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde das Bodenniveau angehoben, sodass die Stufen an den Enden des Langhauses ihre Funktion verloren. Zwei gotische Seitenaltäre, die von barockzeitlichen Altären ummantelt wurden, sowie der gotische Estrichboden sind fast zur Gänze erhalten geblieben. Um 1900 kam es nach der Auflassung des Klosters Ende des 18. Jahrhunderts durch Kaiser Joseph II und der Wiederinbetriebnahme Anfang des 19. Jahrhunderts zu einer Sanierung der Kirche. Das zeigte sich an erhaltenen Resten der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entfernten barockzeitlichen Empore, samt zugehöriger Treppenfundamente, Wandpfeiler und Pfeiler.
Quellen
Steinegger, A., 2015. KG St. Lamprecht, MG St. Lamprecht. Steiermark. Fundberichte aus Österreich 54, D6113-6116.
Karte
Bericht
- Jahr 2015
- Maßnahme-Nr. 65316.15.01
Lage
- KG St. Lambrecht
- OG/MG/SG Sankt Lambrecht
- VB Murau
- BL Steiermark