Bronzezeitliche Siedlungsreste in Pichling bei Köflach

Erstellt von Fabian Benedict am 07. Jun. 2021

Beschreibung

Vor dem Neubau eines Wohnhauses auf der Parzelle 324/5 fand eine archäologische Untersuchung, durchgeführt von der Archäologisch-Sozialen Initiative Steiermark (ASIST), statt, da seit den 1990er Jahren eine römerzeitliche Gräberstraße und eine bronzezeitliche Siedlung in Pichling bekannt sind.

Durch die Rodung des zuvor bewaldeten Grundstücks zeigten sich beim Abtrag des Oberbodens Umlagerungen. Die oberste Erdschicht war stark von Wurzeln und Nadelhözern durchsetzt und es befanden sich Konzentrationen an prähistorischer Keramik gemeinsam mit neuzeitlichem und rezentem Material darin. Nach dem Abtrag dieser durchmischten Erdschicht zeigten sich noch in zwei Bereichen des Grabungsschnittes Gruben, in denen früh- beziehungsweise mittelbronzezeitliche Keramikfragmente (ca.2000-1600 v. Chr. bzw. 1600-1250 v. Chr.) gefunden werden konnten. Durch die Umlagerungen waren die Befunde nur mehr im unteren Drittel erhalten. In einer der Grube befanden sich Fragmente einer Urne, in der sich noch Reste von verbrannten Menschlichen Knochen befanden. In einer größeren Grube fanden sich Bruchstücke typischer bronzezeitlicher Keramik, wie Henkeltasse und größere Vorratsgefäße mit Fingertupfenreihen und Leistenverzierungen. Eine genaue zeitliche und kulturelle Einordnung ist aufgrund des spärlichen Fundmaterials und dem fehlen von Metallfunden bisher nicht vorgenommen worden.

Quellen

Schrettle, B., 2015. KG Pichling, MG Köflach. Steiermark. Fundberichte aus Österreich 54, D6086-6087.

Fuchs, G., Hašek, V., Mitrenga, P., Pacher, M., Postl, W., Tinauer, R. und Unger, J, 2015. Rettungsgrabung auf Parzelle 322/49 der KG Pichling bei Köflach, Steiermark. Bronzezeitliche und römerzeitliche Siedlungsfunde mit Hinweisen auf eine römerzeitliche Eisenverhüttung. Fundberichte aus Österreich 33, 109-138.

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